Das Projekt „Über Hassreden" soll ein Zeichen gegen Online-Hass setzen: Es unterstützt Bildungsfachkräfte mit praxisnahen Materialien und Veranstaltungen, um junge Menschen für Hate Speech zu sensibilisieren. Im Mittelpunkt stehen die Perspektiven Betroffener und konkrete Handlungsmöglichkeiten für eine respektvollere digitale Kommunikationskultur.

Hasskommentare und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gehören für viele junge Menschen zum Alltag in den sozialen Medien. Auch wenn diese Angriffe online stattfinden, bleiben ihre Auswirkungen nicht auf den digitalen Raum beschränkt: Sie reichen bis in Klassenzimmer, Freundeskreise und Sportvereine. Wer online Hass erlebt, zieht sich oft aus Angst vor weiteren Angriffen zurück – mit tiefgreifenden Folgen für unsere Gesellschaft und unsere demokratischen Grundwerte.

Über das Projekt

Das Projekt „Über Hassreden“ unterstützt pädagogische Fachkräfte, Lehrkräfte und Multiplikator:innen der politischen Bildung dabei, junge Menschen für Themen wie Soziale Medien, Hate Speech und Diskriminierung zu sensibilisieren. Ziel ist es, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Dabei stehen die Perspektiven und Bedürfnisse Betroffener im Mittelpunkt: Ihre Erfahrungen und Wünsche im Umgang mit Hassrede bilden den Ausgangspunkt unserer Arbeit.

Im Rahmen des Projekts entsteht ein Workshopkonzept mit pädagogischem Begleitmaterial, das auf dem Projekt „Silent Voices“ aufbaut. Das Konzept wird frei zugänglich sein und praxisnah Methoden und Inhalte bereitstellen, die sich gezielt für die Arbeit mit jungen Erwachsenen eignen.

Das Projekt wird durch die Niedersächsische Landeszentrale für Politische Bildung gefördert und läuft vom 26.08.2024 bis zum 31.12.2025.

Kontakt

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Veranstaltungsreihe "Medienkompetenz und Strategien gegen Diskriminierung im Netz"

Im Rahmen dse Projekts bieten wir eine Veranstaltungsreihe an, die sich unter anderem mit dem Einfluss von Algorithmen auf Hassrede befasst, Tools für eine diskriminierungssensible Unterrichtsgestaltung vorstellt und den Einsatz von Videomaterial im Bildungsbereich vermittelt. Die Anmeldung erfolgt online unter: https://forms.office.com/e/AUD43HwmZ8

 

Social Media und der Hass im Netz – Wie Algorithmen unsere digitale Öffentlichkeit beeinflussen

Donnerstag, 11.09.2025 · 18.00–20.00 Uhr | online

Im Sekundentakt landen unzählige Beiträge auf Social-Media-Plattformen. Algorithmen helfen, diese Inhalte zu sortieren und zu filtern. Sie können dabei nützlich sein, etwa um anstößige Inhalte zu erkennen und zu löschen. Gleichzeitig bergen sie aber auch Risiken für unsere Gesellschaft und Demokratie. So können sie die Verbreitung von Hass und Falschinformationen fördern und politische Polarisierung sowie Radikalisierung verstärken. Durch den Einsatz von Algorithmen bekommen zudem große Plattformen immer mehr Einfluss darauf, was in der Öffentlichkeit sichtbar ist – und was nicht.

In diesem Vortrag von Charlotte Spencer-Smith werfen wir einen kritischen Blick auf die Funktionsweise von Social-Media-Algorithmen. Wir sprechen darüber, welchen Einfluss sie auf unser gesellschaftliches Miteinander und vor allem auf Hate Speech und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit haben.

 

Vielfalt inklusiv(e) – Ein Sensibilisierungs-Workshop für Barriereabbau

Donnerstag, 25.09.2025 · 14.00–17.00 Uhr | Arbeit und Leben Niedersachsen (Arndtstr. 20 · 30167 Hannover)

Inklusion wird oftmals als Status von Veranstaltungen genannt – etwa durch Aussagen wie "Intersektionalität wird mitgedacht" oder "Die Inhalte werden barrierefrei vermittelt".
Aber was steckt dahinter? Wer wird inkludiert – und wen denken wir mit?
Fakt ist: Jede Lerngruppe ist heterogen. Deshalb wollen wir uns in diesem Workshop gemeinsam dem Begriff Ableismus nähern, Barrieren reflektieren und überlegen, wie wir durch didaktische Stellschrauben, Hilfsmittel zur Lernanpassung und einem weiten Inklusionsverständnis mit vielfältigen Fähigkeiten umgehen können.

In dem Workshop, der gemeinsam mit dem Bildungsinstitut für inklusive Vielfalt durchgeführt wird, sensibilisieren wir für eine diverse und inklusive Gestaltung von Veranstaltungen und erproben gemeinsam praxis- und anwendungsorientierte Tools für mehr Handlungssicherheit.

 

Stimmen sichtbar machen – Kreatives Storytelling gegen Hass im Netz

Donnerstag, 16.10.2025 · 14.00–17.00 Uhr | Arbeit und Leben Niedersachsen (Arndtstr. 20 · 30167 Hannover)

Reels, Shorts und Feed-Beiträge erreichen auf Social Media ein Millionenpublikum – sie sind schnell, kreativ und bieten auch für die Bildungsarbeit spannende Einsatzmöglichkeiten. Junge Menschen können über diese Formate nicht nur Informationen aufnehmen, sondern selbst aktiv werden und ihre Perspektiven ausdrücken.

In diesem Workshop mit Seedy Saidykhan zeigen wir, wie wir mit kreativen Kurzvideos unsere Stimmen sichtbar machen und Haltung zeigen können – gegen Hass und für Vielfalt. Am Beispiel des Projekts „Silent Voices“ beleuchten wir unterschiedliche Erfahrungen mit Hate Speech, sprechen über Reaktionsmöglichkeiten, teilen Einblicke aus der medienpädagogischen Praxis und entwickeln gemeinsam eigene Videoideen.

Der Workshop richtet sich an pädagogische Fachkräfte, die das Format in ihrer Arbeit nutzen und Jugendliche empowern wollen, sich selbstbewusst gegen Diskriminierung zu positionieren.

 

Multiplikator:innen-Schulung: Workshopkonzept „Über Hassreden“ kennenlernen und anwenden

Donnerstag, 11.12.2025 · 14.00–17.00 Uhr | Arbeit und Leben Niedersachsen (Arndtstr. 20 · 30167 Hannover)

Hassrede und Diskriminierung im Netz sind allgegenwärtig – und betreffen besonders junge Menschen. Sie begegnen Hate Speech in sozialen Medien, erleben ihre Folgen aber auch im analogen Raum, wie etwa im Schulalltag. Um pädagogische Fachkräfte dabei zu unterstützen, Jugendlichen Orientierung und Handlungsmöglichkeiten zu bieten, haben wir im Rahmen des Projekts „Über Hassreden“ ein praxisnahes Workshopkonzept entwickelt.

In unserer Multiplikator:innen-Schulung stellen wir das entstandene Konzept vor, das mit interaktiven Videos aus dem Projekt „Silent Voices“ arbeitet. Wir geben einen Einblick in Inhalte, Methoden und Materialien, die junge Menschen zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Hate Speech und digitaler Zivilcourage befähigen sollen.

Die Schulung richtet sich an pädagogische Mitarbeiter:innen, Lehrkräfte und Teamer:innen der politischen Bildung, die das Workshopkonzept in ihrer eigenen Arbeit einsetzen möchten. Neben der inhaltlichen Einführung steht auch die praktische Umsetzung im Mittelpunkt: Wir erproben gemeinsam ausgewählte Übungen und reflektieren über Herausforderungen in der Bildungsarbeit zu digitalem Hass.